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Den Leuten in die Augen schauen

Interview: Stephan Eicher über seine Auftritte im Attisholz mit dem «Floss der Unbeirrbaren»

Ihre aktuelle Tournee «Floss der Unbeirrbaren» führt Sie nächstes Wochenende ins Attisholz. Wie kommt das? 
Stephan Eicher: Bevor wir im Sommer auf die grossen Festivals gehen, wollten wir noch einmal unser Floss aufbauen. Wir haben studiert, wo das sein könnte. Eine Schiffswerft hätte mir beispielsweise gefallen. Dann hat unsere Tourmanagerin diesen Ort hier gefunden. Wir haben das Areal besucht und überlegt, ob wir an der Aare spielen oder auf der Betontribüne.

Und wofür haben Sie sich entschieden?
Weder noch. Wir fragten uns stattdessen, wie es wäre, wenn wir in der grossen Halle spielen würden. Wie im Bauch eines Riesenwals, der uns Musiker durch die Digitalisierung verschluckt hat. Ganz ehrlich, ich frage mich, wie eine junge Band das heutzutage macht. Selbst mit 100 000 Streams kann man ja nicht mal Saiten kaufen.

Was erwartet das Publikum in der Kiesofenhalle?
Wenn ich Musik mache, gibt es genau genommen keine Musikagenten, keine Plattenfirma, keinen Musikaward. Es gibt nur meine Stimme und das Publikum. Mit dem Floss geht es genau darum. Es ist eine ganz spezielle Art, Musik zu machen. Das geniesse ich. Leider können wir im Attisholz nicht für das Publikum kochen, wie wir das in Lavaux gemacht haben. Doch durch die Beschränkung von 250 Plätzen wird die Energie dennoch eine besondere sein.

Wie meinen Sie das?
Ich will den Leuten in die Augen schauen können. In einer solch grossen Halle ist es «huere» spannend, wenn die Band vorne klein und filigran wirkt, alskönnte sie mit einem Windstoss davonfliegen.

Ganzes Interview hier